Pferdefotografie - Interview mit einer Fotografin

Pferdefotografie - Interview mit einer Fotografin

Die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und co. sind voll mit atemberaubenden Pferdbildern. Meistens stammen diese von professionellen Pferdefotografen. Doch nicht jeder möchte für ein paar Fotos viel Geld ausgeben. Wir haben uns mit der Fotografien Vera Janosch unterhalten und ein paar Tipps erhalten, was man bei der Pferdefotografie beachten muss, um selbst ein paar tolle Bilder zu schießen.

Wie kann man das Pferd am besten in Szene setzten?
Wenn du ausdrucksvolle Portraits haben möchtest, nutze ich gerne einen ruhigen Hintergrund, der nicht vom Pferd ablenkt. Kleine Helferlein für einen wacheren Ausdruck sind beispielsweise Regenschirme, Wiehergeräusche am Handy oder ein zweites Pferd, welches man hinter dem Fotografen platziert.

Wie fotografiere ich mein Pferd am besten in Bewegung (über den Sprung)?
Gleich vorweg, du brauchst hierfür keine besonders aufwendige Kameraausrüstung. Gerade bei Bewegungsfotos ist eine Spiegelreflexkamera oder eine spiegelose Kamera am Handy bevorzugt.
Am besten du verwendest den Sportmodus auf deinem Handy/ deiner Kamera und gehst leicht in die Knie um das Pferd bestmöglich im Absprung zu erwischen.

Spielt das Licht/Wetterverhältnis eine große Rolle?
Ja, denn durch die Lichtsituation wird die Stimmung des Bildes stark beeinflusst. Während Bilder im Sonnenuntergang romantisch & gefühlvoll wirken, lässt Sonne ''pur'' die Fotos ''neutraler'' erscheinen. Bei starkem Sonnenlicht muss man unbedingt darauf achten, wohin der Schatten fällt. Also am besten direkt im Schatten fotografieren. Ich fotografiere am liebsten bei bedeckten Himmel.

Gibt es eine optimale Jahreszeit zum fotografieren?
Jein, Jede Jahreszeit hat seine Vor- und Nachteile. Reitbilder im Winter sind schwieriger zu gestalten als im Sommer, dafür bieten sich Portraits im Winter immer gut an. Am liebsten fotografiere ich im Spätsommer, Herbst und Winter, zwecks den Temperaturen und den lästigen Bremsen.

Wie sollte ich mich und mein Pferd auf ein Shooting vorbereiten?
Wenn man eine bestimmte Location im Sinn hat, sollte man dem Pferd das vorher auch so gut es geht zeigen, damit es beim Shooting dann nicht zu nervös erscheint.
Möchtest du gerne Bilder in einem langen Kleid haben, solltest du auch das im vorhin üben, da viele Pferde im ersten Moment mit der Situation etwas überrumpelt sind. Am wichtigsten ist jedoch, dass du dich wohl fühlst! Natürlich soll deine Ausrüstung wie auch dein Pferd schön geputzt sein.

Was hast du schon alles erlebt im Bereich Pferdefotografie?
Bei meinen Reisen nach Portugal, Djerba, Schweden und Kanada habe ich tolle Menschen wie auch Pferde kennen lernen dürfen. Ein großes Abenteuer war meine Reise nach Kanada, mit eiskalten Temperatur von -36 Grad.
Auch Bosnien war einzigartig. Dort durfte ich den ''Circle of life'' der Wildpferde hautnah miterleben. Viele atemberaubende Momente warteten hier auf mich, wie beispielsweise die Geburt eins Wildpferdes, leider aber auch den Anblick eines toten Fohlens, welches zuvor von einem Wildtier gerissen wurde.

Was sind deine größten Herausforderungen beim fotografieren?
Die größte Herausforderung ist es, Pferdebesitzer vor der Kamera die Anspannung zu nehmen, um ganz natürlich zu wirken. Natürlich aber auch Augenblicke, wo sich der Kunde denkt:'' Das ist typisch mein Pferd!''
Am meisten Freude macht mir das fotografieren in Bewegung. Ohne viel Schnickschnack. Ein tolles Pferd, eine schöne Kulisse und ich bin glücklich!

Natürlich gibt es immer noch Unterschiede zu einem professionellen Shooting. Möchte man wirklich tolle, professionelle und bearbeitete Fotos von sich und seinem Vierbeiner haben, zahlt es sich schon aus ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen und sich einen Fotografen zu holen.

Liebe Vera, vielen lieben Dank für das nette Interview!