Vom Traumberuf einer „Pferde-Lehre“

In Österreich heißt der Lehrberuf in Zusammenhang mit Pferden Pferdewirtschaftsfacharbeiter/in oder Pferdepfleger/in, in Deutschland Pferdewirt/in und in der Schweiz Pferdefachfrau/mann. Die Ausbildung dauert drei Jahre (inklusive Berufsschulzeit) und ist staatlich anerkannt. In Deutschland kann man sich außerdem für fünf unterschiedliche Schwerpunkte entscheiden – ein Überblick:

Grundsätzlich kann die Ausbildung überall mit einem (guten) Hauptschulabschluss begonnen werden. Von einigen deutschen Ausbildungsbetrieben wird jedoch ein mittlerer Abschluss oder das Abitur verlangt. Weitere Voraussetzungen sind Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, genaues und sorgfältiges Arbeiten, selbstständiges Arbeiten, Einsatzfreude und Verantwortungsbewusstsein. Auch die Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit) und Lernbereitschaft sind heute kaum noch wegzudenken – und natürlich muss man gut mit Pferden bzw. Tieren können! Und das auch am Wochenende, frühmorgens und am Abend. Und Achtung – man muss misten, fegen, Pferde pflegen und bewegen, Sattelzeug schleppen, Heu- und Stroh ernten… – der Beruf ist mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden!

Dazu müssen körperliche Voraussetzungen gegeben sein: Eine gute Verfassung gehört ebenso dazu wie Beweglichkeit, gute Reaktionsfähigkeit und eine Unempfindlichkeit gegenüber dem Stallgeruch sowie Wettereinflüssen. Dazu kommen Kontakt- und Kommunikationsfreude, schließlich hat man es nicht nur mit Tieren, sondern tagtäglich auch mit vielen Menschen zu tun…

Ausbildende Betriebe sind vor allem Pferdegestüte, Ausbildungsställe, Trainingsställe und Reiterhöfe. Erfahrung im Umgang mit Pferden und Reiterfahrung werden von den meisten Ausbildungsbetrieben vorausgesetzt.
Schwerpunkte in der Ausbildung, die man in Deutschland seit 2010 wählen kann: Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, klassische Reitausbildung (früher Bereiter), Pferderennen und Spezialreitweisen wie Western oder Gangpferdereiten – je nach Angebot des ausbildenden Betriebs.

In Österreich nimmt die Zahl der Lehrlinge in bescheidenem Ausmaß zu und lag 2010 bei insgesamt 65 Lehrlingen landesweit (Quelle: Land- und forstwirtschaftliche Bundeslehrlings- und Fachausbildungsstelle), darunter seit Ende 2012 auch wieder einige neue in der Spanischen Hofreitschule in Wien.
In der Schweiz traten 2010 ca. 1000 Kandidaten zur Lehrabschlussprüfung an, 800 davon beendeten die Ausbildung erfolgreich mit einem eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Für Deutschland sind aktuell keine Gesamtzahlen verfügbar.

Weitere Berufsmöglichkeiten in Zusammenhang mit Pferden  bei entsprechender Spezialisierung:
Tierarzt/ärztin, Tierpfleger/in, tiermedizinische/r Fachangestellte/r, Filmtiertrainer/in, Jockey, Tierpensionsinhaber/in, Reiterferienhof-Betreiber/in, Reitlehrer/in, Reitshop-Besitzer/in, Tierheilpraktiker/in, Tierfotograf/in, Tierhomöopath/in, Tierphysiotherapeut/in …