Akupunktur – Punktgenau heilen

Das Wort „Akupunktur“ erfüllt viele Pferdebesitzer mit Skepsis. Einige schwören darauf, andere schütteln den Kopf. Egal was man davon hält, es ist unbestritten, dass Akupunktur in der Welt der Pferde immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nicht nur zur Behandlung von Krankheiten und Schmerzen, sondern auch zur Vorbeugung, Trainingsunterstützung, bei Alterserscheinungen und bei der Rehabilitation nach Operationen.

Die Akupunktur wird in der westlichen Welt oft erst dann angewandt, wenn die Schulmedizin keine Erfolge zeigt - wenn Medikamente keine Wirkung zeigen oder zu starke Nebenwirkungen haben, oder wenn die Operation eines Tieres vermieden werden soll. Also oft als letzter Versuch dem Tier zu helfen. In China hingegen ist die Akupunktur die primäre Behandlungsform. Erst dann wird auf die konventionelle Medizin zurückgegriffen.

Die Akupunktur ist eingebettet in das komplexe Gedankenmodell der Traditionellen Chinesischen Medizin. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem Ziel Körper, Geist und Gefühle in Einklang zu bringen. Entscheidender Faktor ist dabei die Lebensenergie Qi, die auf den sogenannten Meridianen den Körper durchströmen. Ist der Energiefluss gestört, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Durch Akupunktur behebt man diese Störungen, damit die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Durch die Einführung dünner spezieller Akupunkturnadeln an bestimmten Punkten der Haut wird eine örtliche Betäubung herbeigeführt. Es stimuliert diese Punkte des Körpers, um verschiedene biochemische und physiologische Vorgänge mit dem Ziel zu verändern, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Wirkung hängt von der behandelten Störung und der Wahl der behandelten Punkte ab.

Wenn die Nadel empfindliche Bereiche der Haut durchsticht, kann es für das Pferd einen kurzen Schmerzmoment geben. Sobald die Nadel richtig platziert ist, entspannen sich die Tiere meistens und schlafen sogar häufig während der Behandlung ein.

Bei Pferden wird Akupunktur bei folgenden gesundheitlichen Problemen angewandt:

  • Störungen des Nervensystems
  • Atemwegserkrankungen
  • Problemen mit dem Bewegungsapparat (Rückenprobleme, Hufrehe, Sehnenentzündungen, Lahmheitserscheinungen usw.)
  • Schmerztherapie bei und nach Operationen
  • Zur Trainingsunterstützung (Aufbau der Muskeln, Leistungsoptimierung, allgemeine Fitness)

Man weiß, dass Akupunktur alle wichtigen physiologischen Systeme beeinflusst. Sie wirkt über das Zentralnervensystem, das auf den Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System und das Hormonsystem wirkt.

Die positiven Auswirkungen der Akupunktur:

  • Stimulation der Nerven und des Immunsystems
  • Verbesserung der Durchblutung
  • Linderung von Muskelkrämpfen
  • Freisetzung zahlreicher Neurotransmitter und Neurohormone
  • Ausschüttung von Endorphinen wird gefördert. Endorphine wirken schmerzlindernd.

Die Akupunktur soll nur von kompetenten Akupunkteuren durchgeführt werden. Manchmal kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Zustands kommen, bevor eine Besserung eintritt. Die Akupunktur ist eine der sichersten Therapieformen, die nur in Ausnahmefällen zu Nebenwirkungen führen kann.