Vitamine durch Ergänzungsfutter

Der dritte und letzte Teil unserer Reihe zum Thema Ergänzungsfutter befasst sich mit den Vitaminen. Grundsätzlich unterscheidet man Vitamine, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen und die, welche der Körper unter bestimmten Voraussetzungen selber bilden kann. Sie sind am Stoffwechsel beteiligt und bilden beziehungsweise erhalten die Gewebsstruktur.

Die wichtigsten Vitamine in der Pferdeernährung:

Vitamin A: Mit einem Mangel an Beta Karotin, die Vorstufe zu Vitamin A, ist bei einer Fütterung mit Grünfutter nicht zu rechnen, da es darin ausreichend vorhanden ist und vom Körper gut umgewandelt werden kann. Dieses Vitamin ist für die gesunden Gewebszellen von Haut, Augen und Atmungsorganen sowie den Fortpflanzungsorganen wichtig.

Vitamin D: Dieses Vitamin ist für die Knochenerhaltung und Knochenentwicklung besonders bei Fohlen notwendig. Es wird jedoch vom Körper erst dann ausreichend produziert, wenn sich das Tier vier bis sechs Stunden im Tageslicht aufhält. Eine Überdosierung kann jedoch auch seine Folgen auf Muskeln, Sehnen, Nieren oder das Herz haben.

Vitamin E: Es dient dem aktiven Zellschutz. In Verbindung mit Selen wird die Muskelfunktion unterstützt. Ein Mangel ist so gut wie unmöglich und kann nur durch schlechte Fütterungs- und Haltungsbedingungen hervorgerufen werden. Jedoch Turnierpferde haben aufgrund ihrer hohen Leistung einen besonderen Bedarf, der über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden kann.

B-Vitamine: Die Gruppe der B-Vitamine kann im Körper des Pferdes nur in sehr geringer Menge gespeichert werden und muss so über die Nahrung oder über Nahrungszusätze gewährleistet werden. Normalerweise sind diese Vitamine im Futter ausreichend vorhanden. In Stresssituationen können jedoch Mangelerscheinungen wie Haut- und Hornschäden, Fressunlust, Leistungsschwäche und Darmstörungen auftreten.

Vitamin C: Es verbessert die Immunabwehr, unterstützt die Kollagenbildung, schützt die Zellen und ist gut bei Stress. Normalerweise erhält das Pferd Vitamin C in ausreichendem Maße über Grünfutter, Heu und Karotten. Hochleistungspferde haben jedoch einen erhöhten Bedarf, der zugefüttert werden muss. Schäden durch eine Überdosierung von Vitamin C sind nicht bekannt.

Vitamin H (Biotin): Dieses Vitamin wirkt sich auf die Haut, das Hufhorn und die Heilung von brüchigen Hufen positiv aus. Auch bewährt sich die Beigabe von Biotin bei Pferden mit weiten und weichen Hufen, ersetzt aber natürlich die Hufpflege nicht.

Zur Pflege der Hufe Ihrer Pferde während der Wintermonate bietet sich Ungulat Hufkur mit Biotin an.

Vitamin M (Folsäure): Zu einem Mangel, der sich durch Leistungsabfall und Blutarmut anzeigt, kann es nur bei ausschließlicher Stallhaltung kommen, da Folsäure vom Pferd selbst ausreichend produziert wird. Durch eine Zufuhr von Folsäure über eine kurze Zeit wird der Mangel wieder ausgeglichen.

Vitamin K: Bei diesem Vitamin ist sowohl eine Überdosierung wie auch ein Mangel eher unwahrscheinlich, da es in frischem Gras und Heu ausreichend vorhanden ist. Vitamin K reguliert die Blutzirkulation und die Blutgerinnung. Aus diesem Grund wird es bei Vergiftungen durch Köder für Ratten und Mäuse oft als Gegenmittel verwendet.

Grundsätzlich muss man beachten: Wie groß der Bedarf an den verschiedenen Energieträgern tatsächlich ist hängt von der Haltung, Fütterung, Leistung, Rasse, dem Gesundheitszustand, Witterungsverhältnissen und dem Alter der Tiere ab, da jede Lebenssituation den Körper und den Stoffwechsel der Pferde anders beansprucht.