Pferdepflege – Richtiges Waschen des Pferdes

In der freien Natur pflegen sich die Pferde durch Wälzen, Wetzen und gegenseitiges Beknabbern selber. Wenn Pferde jedoch keine oder nur wenig Möglichkeiten zur Selbstpflege haben, dann muss der Pferdebesitzer durch Putzen und Waschen des Pferdes nachhelfen. Außerdem benötigen Arbeits- und Reitpferde generell vor und nach dem Reiten eine besondere Pflege.

Durch das Waschen und Putzen des Pferdes erzielt man folgende Wirkung:

  • Der Kontakt zwischen Mensch und Pferd wird gefördert und die Bindung sowie Zuneigung wird unterstützt.
  • Die Hauttätigkeit und der Kreislauf des Pferdes werden durch das Putzen angeregt.
  • Der Fellwechsel wird durch das Auskämmen der losen Haare und durch die Massage der Haut unterstützt.
  • Vor dem Reiten beugt man durch die Reinigung Druck- und Scheuerstellen vor, die unter der Satteldecke entstehen können.
  • Nach dem Reiten wird durch die Säuberung der verschwitzten Fellpartien dafür gesorgt, dass die Haut atmen kann und die Haare nicht verfilzen.

Vor allem im Sommer muss das Pferd nicht nur geputzt sondern auch regelmäßig gewaschen werden. Das Pferd kann entweder mit einem Schlauch oder einem Eimer mit 3 Schwämmen (einen für das Gesicht, einen für den Körper und einen für die Geschlechtsteile) gewaschen werden. Es empfiehlt sich generell mit lauwarmem Wasser zu waschen. Ein stark erhitztes Pferd sollte nie mit einem kalten Wasserstrahl abgespritzt werden.

Beim Waschen arbeitet man sich wie beim Putzen immer von vorne nach hinten vor. Dabei wird die Kopfpartie mit einem Schwamm und nie mit dem Schlauch gereinigt. Die Beine werden abgespritzt und die Hufe mit einer Hufbürste abgeschrubbt. Für den Hals und Sattellage ist ein Schwamm zu empfehlen. Nach dem Waschvorgang wird das Pferdefell mit einem Schweißmesser oder einem Schweißabzieher abgezogen.

Besonderes Augenmerk muss man auf die Mähne und den Schweif legen. Die Mähne soll zunächst mit einem Schwamm und warmem Wasser nass gemacht werden. Den Schopf legen Sie zum Waschen hinter die Pferdeohren zur Mähne. Die Haare müssen bis zur Wurzel nass gemacht werden. Achten Sie jedoch darauf, dass das Wasser nicht in die empfindlichen Pferdeohren gelangt. Wenn die Mähne ausreichend nass ist, wird ein mildes Pferdeshampoo bis in die Haarwurzeln einmassiert. Nach einer kurzen Einwirkzeit spülen Sie das Shampoo mit klarem Wasser gründlich aus und drücken das Wasser mit der Hand aus der Mähne.

Der Schweif wird in einem Eimer nass gemacht. Zum Befeuchten der Schweifrübe wird ein Schwamm verwendet. Danach wird der Schweif inklusive Haarwurzeln und der Unterseite des Schweifs mit Pferdeshampoo einmassiert und anschließend mit mehreren Eimern klarem Wasser das Shampoo wieder ausgespült und ausgedrückt. Abschließend wird der Schweif verlesen, damit er wieder locker fällt.

Unterstützend für die Fellpflege kann ein Fell- oder Mähnenspray verwendet werden. Diese können für das gesamte Fell, die Mähne und den Schweif verwendet werden. Der Spray verhindert beim Schweif ein Verkleben der Haare und ermöglicht ein leichtes Durchkämmen. Dafür wird das Fell und der Schweif mit dem Spray eingesprüht und nach ein paar Sekunden von unten angefangen durchgebürstet. Auch die Mähne erhält durch den Spray eine leichte Kämmbarkeit und einen schönen Glanz. Wenn man die Mähne jedoch einflechten will, sollte man auf einen Mähnenspray verzichten, weil die Griffigkeit dadurch verloren geht.

Nach dem Waschen können Sie durch einen Fellglanz-Spray Ihrem Pferd noch den letzten Schliff geben. Wenn man auf das Fell nach dem Abziehen mit dem Schweißmesser den Fellglanz-Spray mit einer Bürste oder einem Tuch auf dem Fell verteilt, bekommt es einen wunderschönen Glanz. Außerdem werden Staub und Schmutz noch Tage nach dem Aufbringen abgestoßen. Damit vereinfacht sich auch das Putzen.