Pferd ist zu dünn - Was tun?

Gewichtsprobleme haben nicht nur Menschen, auch Pferde sind davon betroffen. In diesem Artikel schauen wir uns an, was man bei einem Pferd mit Untergewicht unternehmen kann.

Ein abgemagertes Pferd bereitet allen PferdebesitzerInnen Sorgen. Schließlich wirkt sich das nicht nur negativ auf die Leistung aus, die das Pferd erbringen kann, es ist auch nicht gesund.
Wichtig ist, dass zuerst die Ursache abgeklärt wird. Die Gründe, warum ein Pferd zu dünn ist, können vielfältig sein, weshalb mehr Futter nicht immer hilft.
Zunächst sollte abgeklärt werden, ob das Pferd medizinische Probleme hat. Die Liste reicht von Magengeschwür über Darmentzündung und Leberprobleme bis hin zu Wurmbefall. Vielleicht hat das Pferd aber auch schlechte Zähne und kann deshalb nicht mehr richtig kauen. Wurden diese Gründe ausgeschlossen und noch keine Lösung gefunden, sollte man sich ansehen, ob das Pferd dauerhaftem Stress ausgesetzt ist. Auslöser dafür könnte etwa eine falsche Haltung sein. Zu guter Letzt sollte auch kontrolliert werden, ob das Futter den Nährstoffbedarf des Tieres deckt. Bei einer Unterversorgung mit Vitamin B12 kann es z. B. zu einer Störung der Darmflora kommen, wodurch Nährstoffe nicht mehr gut verwertet werden.

Für gute Gesundheit braucht es Raufutter

Das Wichtigste, damit ein Pferd gesund bleibt, ist eine stetige Raufutterversorgung. Jedes Pferd sollte so viel Raufutter zur Verfügung haben, wie es fressen möchte. Stimmt die Raufutterversorgung nicht, kommt es zu Störungen der Darmflora. Futter kann dann nicht mehr so gut aufgespalten werden, was die Nährstoffversorgung beeinträchtigt.
Beachtet werden muss, dass zu viel Getreide auch nicht gesund ist. Das Verhältnis zwischen Raufutter und Getreide sollte 2:1 betragen.

Vorsicht beim Auffüttern

Alle, die ein mageres Pferd mit Kraftfutter wieder hochpeppeln wollen, sollten aufpassen. Dieser Schuss kann nach hinten losgehen. Zu viel Kraftfutter überfordert die Verdauung und den Stoffwechsel. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Kolik. Gehen Sie es lieber langsam an und steigern Sie die Menge an Kraftfutter allmählich. So kann sich das Pferd darauf einstellen.
Am besten verwenden Sie bei der Auffütterung nur Futter mit hochwertigen Fasern. Diese sind leichter verdaulich und geben mehr Energie. Geben Sie auch wertvolle Öle ins Futter. Diese haben einen hohen Nährwert und tragen zu einer gesunden Gewichtszunahme bei. Denken Sie auch an Mineralien. Damit die Verdauung gut funktioniert, muss z. B. die Versorgung mit Zink, Selen etc. gewährleistet sein.
Hefe und Malz können die Darmflora verbessern, was sich positiv auf die Futterverwertung auswirkt und somit auch beim Zunehmen hilft.
Im Sommer ist ein regelmäßiger Weidegang eine gute Idee. Frisches Gras hat einen höheren Eiweißgehalt als Heu oder Stroh. Eiweiß ist sehr wichtig. Ohne hapert es oft beim Zunehmen. Ist ein regelmäßiger Weidegang nicht möglich oder ist es Winter, kann man Luzerne ins Futter mischen, denn sie sind sehr eiweißreich.

Spezialfall „ältere Pferde“

Es kommt oft vor, dass ältere Pferde abmagern. Das kann daran liegen, dass sie nicht mehr so gut kauen können, weil die Zähne schlecht sind. Hier helfen eingeweichte Heucobs. Lassen Sie die Zähne unbedingt kontrollieren.
Es kann auch am Stoffwechsel liegen. Er verlangsamt sich oder die Verdauung arbeitet nicht mehr richtig. Letzteres hängt oft mit einem Zinkmangel zusammen. Zink ist notwendig für den Aufbau der Darmschleimhaut. Vielleicht fehlt aber auch Vitamin B12.
Eine Abmagerung bei älteren Pferden kann viele Ursachen haben. Sie sollten immer genau abklären, was der Grund ist und dann etwas dagegen unternehmen.

Tipp: Zum Auffüttern eignet sich auch Melasse hervorragend, obwohl sie sehr oft verkannt wird. Melasse hat einen hohen Zuckergehalt, wodurch sie viel Energie liefert fürs Zunehmen. Zudem enthält sie Spurenelemente, Mineralstoffe sowie Protein und hat eine hohe Bioverfügbarkeit. Suchen Sie z. B. ein Müsli, in dem Melasse enthalten ist. Das reicht schon aus.