Ist es sinnvoll, dem Pferd Öl ins Futter zu mischen? – Ja!

Das Fell glänzt, die Kondition steigt, Hufe, Haut und Lunge können sich verbessern, die Nervosität nimmt eher ab… Das Geheimnis dahinter lautet: Täglich ein Schuss hochwertiges, entzündungshemmendes, pflanzliches Öl ins Futter! Es liefert viel Energie, hat aber kaum Volumen, das den Verdauungstrakt belasten könnte. Und vor allem: Es enthält kein Eiweiß.

Öl ist für (Sport-)Pferde immer dann ein Thema, wenn es vermehrt Energie benötigt (Pferdemägen dehnen sich nicht und können daher nicht unbegrenzt Futter aufnehmen!) oder aus Gründen der Gesundheit wenig oder keine Kohlehydrate fressen darf. Nur zu viel darf es nicht sein, sonst wird es im Dünndarm nicht verdaut und kann zu Problemen führen. Außerdem sind Öle mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren zu bevorzugen – z. B. kaltgepresstes Leinöl. Das muss aber immer frisch sein, weshalb die angebotenen Abpackmengen von vornherein klein gehalten sind. Leinöl wirkt auch entzündungshemmend und hilft, nach Koliken den Darm zu regenerieren. Außerdem enthält Leinöl knapp 60 Prozent dreifach ungesättigte Fettsäuren – das ist einsame Spitze!

Ein weiteres, oft zum Einsatz kommendes Öl in der Pferdefütterung ist Mariendistelöl, weil es die Leber anspricht und entgiftend wirkt. Damit unterstützt das Öl das Pferd, um z. B. mit Medikamenten leichter fertig zu werden. Auch reines Schwarzkümmelöl ist seit längerem Bestandteil vieler Pferdeapotheken im Stall. Es hilft nachweislich Pferden mit Lungenproblemen – bis hin zum Asthma und zur Staublunge.

Oft reicht es schon, die Möhren mit etwas Sonnenblumenöl zu „marinieren“ und das Pferd reagiert positiv. Auch Maiskeimöl oder Traubenkernöle sind für Pferde geeignet. Es sind auch viele Ölmischungen auf dem Markt, die gleichfalls gut einsetzbar sind. Rapsöl und Olivenöl dagegen sind weniger für die Pferdefütterung geeignet – man kann es versuchen, aber die meistern Tiere lehnen die Öle wegen des intensiven Geschmacks ab.

Neben dem gesunden Effekt bewirkt Öl im Futter auch, dass es weniger staubt, was Pferde mit Atemwegsproblemen besonders gut tut. Außerdem fressen die Pferde das geölte Futter langsamer. Öl bringt auch viel Energie in die Futterrationen, ohne dass das Pferd mit zu viel Kraftfutter belastet würde – vor allem Sportpferde, die viel Leistung bringen müssen und (ältere) Tiere, die leicht abmagern, profitieren davon sehr.
Nicht vergessen werden darf dabei aber, auf eine genügende Versorgung mit Vitamin E zu achten. Obwohl es paradox anmutet: Öle steigern den Bedarf des Pferdes an Vitamin E. Und das nicht nur im Winter!