Herbstzeitlose – hochgiftige Blumen auf der Weide!

Sie ist wunderschön und erinnert an einen rosa- bis lilafarbenen, großen Krokus – unseren Vierbeinern kann sie aber zum tödlichen Verhängnis werden: Die blattlose Blüte der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), die jetzt im Herbst gerne auf extensiv genutzten Weiden erscheint. Pferde reagieren auf das Toxin der Pflanze mit Koliken, blutigem Durchfall und Kreislaufversagen. Außerdem passiert das Gift (Colchizin) die Blut-Hirn-Schranke, was zunächst anregend, dann aber lähmend wirkt. Was tun?

Herbstzeitlose lieben Weiden, vor allem, wenn sie im Frühling erst spät zum ersten Mal gemäht worden sind. Denn dann wurde die eben erst entstandene Samenkapsel durch das Schneiden des Grases perfekt ausgesät.
Normalerweise meiden Pferde die Herbstzeitlosen und fressen sie nicht. Aber hin und wieder erwischen sie dann doch eine Pflanze – das kann auch mit dem Heu sein – sodass nach einigen Jahren eine chronische Vergiftung eintreten und der berühmte „Tropfen“ das Fass zum Überlaufen bringen kann. Dafür reicht dann vielleicht eine Wurmkur, die ein gesundes Pferd locker überstehen würde… Übrigens: Mariendistel-Samen unterstützen den Stoffwechsel des Pferdes und helfen der Leber beim Entgiften!

Damit all das nicht passiert, ist es am besten, jetzt im Herbst mit der Bekämpfung der Herbstzeitlosen zu beginnen: Priorität Nummer eins dabei ist es, die Bildung von Samenkapseln im nächsten Frühling zu verhindern (bis zu 300 Samen pro Kapsel!). Das funktioniert nur, indem man die jetzt leicht sichtbaren Blüten komplett aussticht.
Ist der Bestand bereits sehr hoch, kann auch jetzt im Herbst gemäht und das Schnittgut sorgfältig entsorgt werden. Eine regelmäßige Wiederholung der Mähprozedur – auch im nächsten Frühling und dann wieder im Herbst – hilft, die Herbstzeitlose stark zurück zu drängen.

Die Herbstzeitlose gehört übrigens zu den gefährlichsten Giftpflanzen für Pferde auf nassem, extensiv genutztem Grünland und sollte schon ab einem Aufkommen von zwei Pflanzen pro Quadratmeter ernst genommen werden. Wichtig ist es eben, dass man die Samenbildung jetzt im Herbst verhindert. Denn jede Blumenknolle hält nur ein Jahr lang – dann muss durch den Samen wieder eine neue Pflanze aus einer neuen Knolle entstehen, damit die nächste Blüte wächst. Wer diesen Zyklus unterbrechen kann, hat gewonnen!